Duoshow: for centuries
Die Künstlerinnen Solveig Schmid und Jane Garbert verweben in ihrer zweiten Duoshow mit dem Titel for centuries unabhängig voneinander geschaffene Arbeiten und auch ein gemeinsam komponiertes Musikstück:
like all other things
art senses the passing of time
paint becomes dry
fabrics get thin
marble breaks and cracks
resins and plastics become yellow
dust, grime and grease
accumulate on surfaces sometimes for centuries
for centuries for centuries for centuries
In Ihrer Ausstellung bei AgvA CIAT, die sich im Souterrain eines Kreuzberger Hinterhofs befindet, nähern sich die Künstlerinnen mit Ihren Arbeiten einer archäologischen Spurensuche, die Sie künstlerisch erforschen, an. Großformatige Malereien, in aquarellem Grün und Erdtönen, sowie kleinere Formate, sogenannte Hieroglyphen der Künstlerin Solveig Schmid, werden in direktem Dialog mit Jane Garberts Anabekipflanzen, zwei großformatigen Drucken und einem Betonpfeiler aus gesammelten Bohrkernen gesetzt.
Diese verschiedenen Werkgruppen beschreiben gemeinsam einen Zustand des Bewahrens und die Suche nach einer zeitlichen Wertigkeit.
Die Künstlerinnen wenden sich fragmentarisch einander zu und beleben in ihrem Dialog Leerstellen, die noch Unausformuliertes erfahrbar machen und Nährboden für Assoziationen anlegen.
Eine uneindeutige Atmosphäre durchzieht den Raum. Themenfelder wie Witterung, Sedimentation und Durchlässigkeit werden malerisch und bildhauerisch verhandelt.
Der Titel for centuries bezieht sich auf das grundlegende Bedürfnis, Spuren zu hinterlassen und Zeichen in der Welt zu finden, die die kosmische Ordnung hinterfragen möchten. Wir treffen nicht auf ein unveränderliches Weltgebäude oder eine vollendete Schöpfung, sondern auf eine Welt im ständigen Wandel. Das Gesetz dieser Welt besagt, dass nichts verloren geht, aber auch nichts so bleibt, wie es ist.
Über Jahrhunderte hinweg werden künstlerische Prozesse aktiviert, die sich beständig durch die geologischen Schutzschichten der Traditionen bohren. Es ist ein kontinuierlicher Versuch, Resonanzen in einer sich verändernden Welt zu finden.
A piece of public art might be removed
Possible damage
From the place it was conceived and commissioned to be in To be demolished
Materialized only for a brief moment
before ceasing to exist in all but images and memories
The condition of a work of art often tells
a compelling story of time not only as a material,
but also as a political and social condition.
When the piece is already damaged beyond repair